Wenige Fragen in Zusammenhang mit dem menschlichen Schlaf werden so oft diskutiert wie die Frage: Wie viel Schlaf braucht der Mensch?
Fakt ist, dass Schlaf für den Menschen lebensnotwendig und unverzichtbar ist. Zwar kann dosierter Schlafentzug zum Beispiel bei Depressionen therapeutisch genutzt werden. Ein dauerhafter Schlafmangel wirkt sich jedoch auf den gesamten Organismus und das Immunsystem nachteilig aus. Nur mit ausreichend Schlaf kann man auf Dauer leistungsfähig und gesund bleiben. Was nun aber Schlafmangel ist, das ist höchst individuell.
Der Körper braucht die Schlafphasen, um sich erholen zu können. Nur in diesen Ruhephasen können die Regenrationsprozesse, in denen sich Zellen erneuern, Wachstumshormone und Proteine gebildet werden und das Immunsystem stärkt optimal ablaufen. Auch die Psyche des Menschen braucht zur Sammlung der Kräfte den Schlaf, in dem die Eindrücke des Tages verarbeitet werden können.
Das individuelle Schlafbedürfnis ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Einen gewissen Grad legen bereits die Gene fest, die auch durchaus einen gewissen Einfluss darauf haben können, ob man ein eher Tag-oder Nachtaktiver Mensch ist. Es spielen aber auch viele Umweltfaktoren und Belastungen des Tages sowie der aktuelle Gesundheitszustand eine Rolle. Auch das Lebensalter spielt mit hinein. Menschen höheren Alters scheinen ein geringeres Schlafbedürfnis zu haben, was sich oft begleitend durch einen verschobenen Tagesrhythmus zeigt. Was nun die optimale Dauer des Schlafes angeht existieren vielfältige unterschiedliche Auffassungen. Als gesichert scheint aber, dass eine tägliche Schlafdauer von 4 bis 8 Stunden normal ist.
Geht man nach wissenschaftlichen Studien, scheinen wir „ganz normal“ zu sein (zu schlafen). Im Durchschnitt schläft man in Deutschland sieben Stunden pro Tag. Dennoch klagt jeder Dritte über Ein-oder Durchschlafstörungen.
Schlafstörungen können sehr belastend sein und den Körper auf Dauer nicht nur physisch sondern auch psychisch krank machen. Trotzdem sollte man dicht unbedacht zu Schlafmitteln greifen, da die meisten dieser Präparate ein hohes Abhängigkeitspotential haben. Außerdem ändern sie nichts an den – manchmal behebbaren – Auslösern der Schlafstörung.
Sinnvoller als Schlaftabletten sind schlaffördernde Maßnahmen; auch unter dem Begriff der „Schlafhygiene“ bekannt:
- entspannende Gymnastik wie zum Beispiel porgressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder autogenes Training
- Spaziergänge am Abend
- verschiedene Kneipp-Anwendungen
- beruhigende Musik
- entspannende Bettlektüre statt fernsehen
- Verzicht auf üppiges Essen und Koffein am Abend
- Verzicht auf Alkohol am Abend
- Jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gehen
- Keine aufwühlenden Tätigkeiten am Abend