Die eigenen vier Wände sollen ein Ort der Erholung und Sicherheit sein. Laut Angaben des Umweltbundesamtes verbringen wir täglich im Durchschnitt 14 Stunden daheim. Schadstoffe in der Raumluft können aber unsere Gesundheit und das Wohlbefinden nachhaltig schädigen. Quellen für Schadstoffe gibt es viele. Flüchtige Lösemittel kommen in Farben und Lacken vor, giftige Substanzen finden sich in manchen Baustoffen, Einrichtungsgegenstände und Polstermöbel können gesundheitsschädliche Stoffe ausdünsten, Weichmacher finden sich im PVC, etc. Alle diesen Chemikalien können sich im Hausstaub anreichern und somit unbemerkt dauerhaft eingeatmet werden.
Der am weitesten verbreitete Schädling in unseren Wohnräumen ist der Schimmelpilz in seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Je höher die Raumfeuchtigkeit ist und desto schlechter die Lüftungsverhältnisse sind, desto besser kann sich dieser Schädling vermehren und ausbreiten. Der beste Nährboden für Pilzbefall sind kalte, feuchte Zimmer mit schlechter Belüftung und wenig Tageslicht. Doch nicht nur das mangelnde Lüften, auch zu dichte Türen und Fenster begünstigen das Wachstum. Aus energetischer Sicht natürlich wünschenswert. Aber es zwingt zu einem konsequenten Lüftungsverhalten.
Die Inhalation von Schadstoffen kann verschiedene gesundheitliche Probleme und Beschwerden auslösen:
- Stimmungsschwankungen und Depressionen
- Unbehagen und Unwohlsein
- Gliederschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme
- Haut- und Schleimhautreizungen
- Atemwegsbeschwerden
- Missempfindungen in den Extremitäten
- Immunschwäche und Infektanfälligkeit
- Allergieneigung
- erhöhtes Krebsrisiko
Um die Schadstoffbelastung in Wohnräumen zu reduzieren, sollten Sie bei Baumaterialien auf Prüfsiegel wie das Umweltzeichen „Blauer Engel” und das Qualitätszeichen „natureplus” achten. Weitere wichtige Aspekte bei Kauf und Ausstattung:
- Vollholz statt Spanplatte
- Formaldehyd-freie Verleimung
- Offene Spanplattenkanten und Bohrlöcher abdichten.
- Borsalze statt Holzschutzmittel.
- Linoleum, unbehandelte Wollteppiche, Fliesen, Naturstein, Papiertapeten, Kalkputz oder Gipsplatten statt Kunststoffe mit Weichmachern (zum Beispiel PVC), Teppich mit Schaumrücken, Teppichkleber, Synthetik-, Vinyl- und Schaumtapeten, Lack- oder Latexwandfarben.
- Regelmäßiges Lüften beugt Schimmelpilzbefall vor. Schränke 5-10 cm von der Wand abrücken; insbesondere bei Außenwänden. Mehrmals täglich Stoßlüften. Die Schadstoffkonzentration kann durch ein gutes Raumklima verbessert werden.
Ausführliche und individuelle Beratungen erhalten Sie bei einer umweltmedizinischen Beratungsstelle. Weitere Angebote bieten Gesundheitsämter und Umweltambulanzen größerer Kliniken. Im Einzelfall kann eine Wohnungsbegehung vor Ort sinnvoll sein.