Durch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte bewegen wir uns im Alltag immer weniger und legen oft nur noch rund 1000 bis 1500 Meter pro Tag zurück. Stattdessen sitzen wir viel, unterliegen sowohl beruflich als auch zu Hause extrem einseitigen körperlichen Belastungen und fahren sehr viel mit dem Auto. Die Anforderungen des Alltags lassen oft nur wenig Zeit für körperliche Ertüchtigung. Für unsere Gesundheit ist das jedoch nicht zuträglich, da der menschliche Körper – insbesondere das Kreislaufsystem und die Muskulatur – Bewegung braucht, um dauerhaft leistungsfähig zu sein.
Körperliche Betätigung erhöht die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und verbessert die Durchblutung. Somit verbessert körperliche Ertüchtigung auch die geistige Leistungsfähigkeit, da unser Gehirn rund 40 Prozent des Sauerstoffs verbraucht. Somit steigert Bewegung auch unsere Konzentrationsfähigkeit, die Kreativität und die Aufnahmefähigkeit. Ferner baut Bewegung auch Stresshormone ab, was zu einer ausgeglicheneren und freudigeren Grundstimmung führen kann. Die durch die Bewegung geförderte Dehnung der Muskulatur reduziert Verspannungen und somit alltagsbedingte Schmerzen.
Bewegung hat also sehr vielschichtige Auswirkungen auf unsere körperliche und geistige Gesundheit. Dabei zählen auch bereits kurze Phasen Belastung pro Tag. Sicherlich sind 30-60 Minuten Ausdauertraining für das Herz-Kreislauf-System empfehlenswert. Das bedeutet aber nicht, dass 10 Minuten Laufen oder Radfahren keinen positiven Effekt haben. Besser jeden Tag ein bischen Bewegung als gar keine. Gleiches gilt für Muskeltraining und Gymnastik, welche beide nicht nur den Kreislauf stärken sondern auch das Skelettsystem und somit spürbar Schmerzen lindern können oder Wirbelsäulen- und Gelenkbeschwerden vorbeugen können.
Wie bei allem im Leben macht es die Dosis. Insbesondere am Anfang sollte man sich nicht überlasten. Zweimal wöchentlich 30 bis 60 Minuten Training sind ein guter Einstieg. Der untrainierte sollte seinem Körper zwischendrin immer wieder 2-3 Tage der Regeneration gönnen. Im Verlauf kann das Trainingsprogramm ausgeweitet werden, sodass durchaus ein tägliches Training erreicht werden kann. Dennoch sollte sich der Körper auch hier immer wieder mal einen Tag erholen dürfen. Während des Trainings sollten Sie wohl eine Anstrengung aber keine Überlastung verspüren. Eine dauerhafte Überforderung des Körpers hätte sowohl auf die Gesamtfitness als auch auf das Immunsystem negative Auswirkungen und würde der eigentlichen Motivation entgegenwirken. Sollten Sie Gelenkbeschwerden haben, beachten Sie dies bitte bei der Auswahl der Sportart.
Wenn Sie sich für mehr Bewegung in Ihrem Alltag entscheiden, sollten Sie die Ziele nur so hoch stecken, dass sie auch erreicht werden können. Oft startet man sehr ambitioniert und verliert die Motivation, weil man sich übernommen hat oder das selbst gesteckt Pensum nicht halten kann. Das kann tödlich sein für das eigentlich doch gut gemeinte und sinnvolle Programm. Das wichtigste, um seine Ziele zu erreichen ist die eigene Motivation:
- Sie bewegen sich für sich und Ihre Gesundheit! Nicht für irgendjemand anderes.
- Die Zeit ist gut investiert, denn Sie tun sich etwas Gutes.
- „Ich habe keine Zeit“ stimmt meist nicht. Prüfen Sie kritisch, ob Sie nicht sagen müssten „ich nehme mir keine Zeit“.
- Sehen Sie Ihr Training als einen wichtigen Termin. So wie Sie es beruflich auch tun würden.
- Die Trainignsziele müssen erreichbar und durchhaltbar sein.
- Achten Sie im Alltag über kleine Erfolge und freuen Sie sich darüber. Das gibt Motivation für die nächsten Schritte.
- Lassen Sie sich durch kleine Formtiefs nicht entmutigen. Das ist normal und geht jedem einmal so.
- Möchten Sie ihre körperliche Ertüchtigung nicht alleine machen motivieren Sie Freund oder Familie oder suchen sich einen Sportverein.
- Wenn es mal gar nicht geht den inneren Schweinehund zu überwinden, machen Sie sich kein schlechtes Gewissen. Nehmen Sie es aber auch nicht als Ausrede fürs nächste Mal.